‚A wie Ada‘ von Dilek Güngör

Anfangen! Alle Freunde? Im Nachthemd! Eine Insel? Einmal oder zweimal? Locken bis zum Po? Nachmacherin! Ada ist keine Nachmacherin. Vielmehr eine Entschlossene, die manchmal verstummt, sich zurückzieht und ohne Reaktion aushält, standhält, einer Situation, oder Menschen. Sie vorbeiziehen lässt. Die sich an ihr abarbeiten, an Ada, diesem Mädchen mit dem Vater, der arbeitet und sich [...]

‚Natürlich kann man hier nicht leben‘ von Özge İnan

Immer ist es die Frage der Kinder nach dem Warum. Und der Wunsch, das zu bekommen, was man nicht hat. Als ob die Deutschen keine Probleme hätten, sagt Emre zu seiner fünf Jahre jüngeren Schwester Nilay. Du bist hier geboren, eine Kartoffel bist du. Was weißt du schon von der Türkei? Nilay sprang auf, rannt [...]

‚Unser Deutschlandmärchen‘ von Dinçer Güçyeter

Nettetal, du verschlafene Schönheit mit weiten Wiesen, Wäldern, schwungvoll seichten Hügeln. Geschrieben steht es im Prospekt des Tourismusvereins. Werbung, PR, als noch niemand den Begriff kannte. Vor zehn, 20, 40 Jahren rauchten hier Schlote. Stechuhren klicken, nicht die Fotoapparate. Yilmaz hat Nettetal gewählt, als alle versprachen, dort gäbe es Arbeit. Yilmaz und Fatma gehen. Das [...]

Achtung, Theater! – ‚Dschinns‘ am Gorki

Die Familie versammelt in Hüseyins Ruhesitz. Bewohnt hat er ihn nie. Doch sein Traum war er immer. Sein großer Traum nach den vielen Jahren in diesem herzlosen, kalten Land. Zum Vorruhestand, der sich nie früh anfühlte, wollte Hüseyin zurück in die Türkei. Eine eigene Wohnung in Istanbul, Eigentümer sein. Mit Emine den Lebensabend über den [...]

‚Dschinns‘ von Fatma Aydemir

59 Jahre bist du, Hüseyin, 59. Wenige Tage noch, und du wärst 60 geworden. Dein Traum zum Greifen nahe. Eine Wohnung, deine eigene Wohnung in Istanbul. Gekauft hast du sie. Bezahlt vom Geld der jahrelangen Arbeit in Deutschland, diesem kalten, herzlosen Land. Du hast sie neu eingerichtet. Schön gemacht hast du es für euch, für [...]

‚Hund Wolf Schakal‘ von Behzad Karim Khani

Von der Sonne geblendet weiß Jamshid sofort, dass sie es sind. Sie, die nun ihn holen werden. Immerhin mit Achtung gegenüber dem alten Comandante bringen sie ihn in ein trostloses Haus am anderen Ende Teherans. Die hohen Räume, weitläufig, karg, jede Aura von Macht geht hier verloren, denkt Jamshid, der am Scheideweg steht. Seiner Frau [...]