‚Rom sehen und nicht sterben‘ von Peter Wawerzinek

Ein Gastbeitrag von Patrick Presch Peter Wawerzineks "Rom sehen und nicht sterben" ist ein Roman über die eigene Biografie und die Frage nach Lebenswillen und künstlerischer Identität. Der Autor verbringt als Stipendiat Zeit in Rom, erkundet die Stadt und arbeitet – mehr oder weniger. Die Pandemie, der Verlust wichtiger Manuskripte und eine Krebsdiagnose verändern alles. [...]

‚Zonen der Angst‘ von Michael Roth

Aufgewachsen am Rande der freien Welt wurde Michael Roth zu einem überzeugten Europäer. So lautet sinngemäß die Selbstbeschreibung eines Mannes, der von 1998 bis 2025 direkt gewähltes Mitglied des Deutschen Bundestages war, von 2009 bis 2021 Staatsminister für Europa und zuletzt Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses gewesen ist. Um Roths Stationen nachzulesen, braucht es nicht die [...]

‚Gym‘ von Verena Keßler

Sport macht müde Menschen munter. Das ist keine Binsenweisheit, sondern Fakt! Fakt ist auch, dass Ferhats Mega Gym das ultimative Studio der Stadt sein wird – so jedenfalls sein Plan, als er eine junge Frau Anfang 40 im Bewerbungsgespräch kennenlernt. Etwas schluffi, etwas unambitioniert, aber nicht unsympathisch. Ferhat stellt sie ein. Vor drei Monaten habe [...]

‚Stadt‘ von Thomas Korsgaard

Drei Jahre sind vergangen und Tue verhält sich, wie sich ein siebzehnjähriger Teenager verhält: Er ist launisch, versucht, die Welt zu entdecken, will weg, ausbrechen, aber endet bereits an der erstbesten Bushaltestelle. Mutig ist Tue, doch trotz seiner Unbändigkeit lähmt seine Destruktivität jede Kraft, die nicht weiter reicht als bis in die nächste Kleinstadt. Gleichzeitig [...]

‚Wild nach einem wilden Traum‘ von Julia Schoch

Ein Foto von ihr und dem Katalanen gibt es nicht. Nicht aus jener Zeit und keiner zukünftigen. Sie ist nach A. gereist, lange bevor sie ihren Mann kennenlernte und Kinder bekam. Eingeladen ist sie zu einem kulturellen Retreat, zum Schreibsalon zwei Autostunden nördlich von New York. Irgendwo im nirgendwo diese bauliche Ansammlung amerikanischer Klischees, mit [...]

‚Super einsam‘ von Anton Weil

Kreuzberg 36 ist der Ort seiner Kindheit, seiner Jugend und ja, auch heute in seinen Anfang-30ern. So richtig raus kommt Vito nie, also raus aus Berlin. Hier mal ein Job, da ein Casting und anderswo wieder irgendwas mit Medien. Aber abends geht es immer wieder flott zurück in Papas alte 100-qm-Wohnung auf der Oranienstraße. Der [...]

‚Ein anderes Leben‘ von Caroline Peters

Die Väter und der Krieg sind vergessen und für Bow heißt es nur noch Architektur und Aufbau. An seiner Seite stehen Roberto und Klaus. Und Hanna, seine zukünftige Frau, aber davon weiß er noch nichts. Auch Hanna weiß damals noch nicht, dass sie drei Töchter haben und dreimal geschieden sein wird. Eine Tochter von Klaus, [...]

Achtung, Theater! – ‚Ophelia’s Got Talent‘ an der Volksbühne

Manche Boomer erinnern sich noch an heiles Samstagabendglück. Der alte weiße Entertainer betritt die Fernsehbühne, während die Herzen ihm zufliegen und zur fortgeschrittenen Stunde auch Blumensträuße und anderer Tand. Ganz ähnlich beginnt ‚Ophelia’s Got Talent‘ von Florentina Holzinger an der Berliner Volksbühne. Der Host des Abends, eine Imagination des Piraten schlechthin, betritt den Saal, begrüßt [...]

Achtung, Theater! – ‚Einfach das Ende der Welt‘ am DT Berlin

Die Publikumstüren öffnen sich. Ein heller Saal, die voll erleuchtete Bühne mit einem nachdenklichen Benjamin Lillie, der durch die Räume eines Wohnhauses streift. Schnell erfahren wir, es ist das Haus seiner Familie, in dem er seine Kindheit verbrachte und aufwuchs. Die vierte Wand durchbrochen, spricht Benjamin direkt zum Publikum. Mitteilen möchte er etwas Drängendes und [...]