‚Was ich von ihr weiß‘ von Jean-Baptiste Andrea

Als Mimo Vitaliani das erste Mal leibhaftig in Florenz steht, ist er erschlagen von dieser Stadt. Einer Stadt, deren Ecken ihn allesamt an Viola erinnern. Aus der sie spricht. Einer Stadt, deren Wissen er Viola zu verdanken hat über ihre Geschichte, ihre Schätze. Mimo, du Idiot, würde sie sagen, wäre sie bei ihm und läge [...]

‚Noto‘ von Adriano Sack

Nach Adrianos kürzlichem Tod sind Oben und Unten vertauscht. Die Institutsleitung hat Konrad freigestellt – solange er möchte – und die Zeit nutzt er zum Ordnen seiner Gedanken, seiner Pläne, seines Lebens. Für Konrad scheint die Gravitation außer Kraft gesetzt. Nur die Fähre nach Palermo geht mit italienischer Pünktlichkeit. Vor wenigen Jahren haben sie sich [...]

‚Natura morta‘ von Josef Winkler

Wildes Gewimmel schwirrt über die Wege auf der Piazza Vittorio Emanuele. Hinüber auf den Markt zu den Ständen der Fleischhauer mit verschmierten Schürzen, zur Hühnerverkäuferin mit welligem Haar und schlaffen Lidern, weiter zu der Eingeweideverkäuferin mit den langen roten Fingernägeln, die summend Radio Maria lauscht. Piccoletto, der Sohn der Feigenverkäuferin, zieht indes seine Bahnen vorbei [...]

‚Alle, außer mir‘ von Francesca Melandri

Die Sommersonne steht hoch über Addis Abeba, als Attilio Profeti 1936 beschließt, für einige Zeit in Äthiopien zu bleiben – in der Hauptstadt des neuen Imperiums. Rom, das fade Rom, kommt auch ohne ihn aus, denkt Profeti selbstsicher. Profeti, groß, sportlich, intelligent, der sich seiner Selbst sehr sicher ist. Mit dieser Haltung verrichtet er seinen [...]