Und weil es ein so wunderbarer, ein so breiter und so tiefer Abend war, ein Abend über das Zuhause und die Einsamkeit und die Möglichkeit, eine Straße entlangzugehen und es gelingt und auch weil dieser Abend 36 Meter breit war und 37 Meter tief und weil auf diesem Platz Erich Honecker saß, bin ich wirklich, wirklich froh. Denn auf diesem Platz saß Erich Honecker neben den Kindern aus Oberursel und Helmut Kohl und auch der Kultursenator ganz glücklich schien. Alle waren sie da. Ich auch.
Und weil viele andere über den ‚Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt‘ schrieben und nicht nur Inhalt rezitierten, sondern Theaterwissenschaft und Kulturwissenschaft und Jura mit doppeltem Staatsexamen studierten und heute schlecht bezahlt werden, lesen Sie besser Hier, wie der Abend im Palastzuhause so lief. Und Hier und Hier und Hier, gerne auch Hier und Hier und Hier und Hier finden Sie die Stimme der Nachtkritik. Denn die können viel besser über René Pollesch schreiben und wissen viel mehr über Fabian Hinrichs zu berichten als Wikipedia und ich. Gerade über Hinrichs, der grandiose 90 Minuten ohne Unterlass bestritt. Bravo!
Eine Kleinigkeit war irritierend: Oft meint die Kulturbourgeoisie über den Dingen zu schwebende. Am Effekt und dem RTL-II-Theater, der Show an sich, also dem Brot und den Spielen für die Menschen, auf die sie bei Lichte hinabschauen, fand sie dennoch großen Gefallen.
Denn es war mindestens der beste Theaterabend seit ‚Third Generation – Next Generation‚.
- Gesehen am 15. Januar 2020
2 Antworten auf „Achtung, Theater! – ‚Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt‘ im Friedrichstadtpalast“