‚PNR: La Bella Vita‘ von Sibylle Berg

Die 22. Maxime für die Zeit nach der Revolution lautet: „Jeder Mensch hat das Recht auf einen erholsamen Schlaf“. Mit diesem banalen wie einsichtigen Grundrecht im Verfassungsrang hat Sibylle Berg auf Seite 100 ihres aktuellen Dystopieschinkens ‚PNR: La Bella Vita‘ einen erstaunlichen Punkt gesetzt. Nämlich, dass sie sich verrannt hat in ihrer neoanarcho-postkapitalistisch-marxistischen Zukunftstrilogie. Nach [...]

‚Rom sehen und nicht sterben‘ von Peter Wawerzinek

Ein Gastbeitrag von Patrick Presch Peter Wawerzineks "Rom sehen und nicht sterben" ist ein Roman über die eigene Biografie und die Frage nach Lebenswillen und künstlerischer Identität. Der Autor verbringt als Stipendiat Zeit in Rom, erkundet die Stadt und arbeitet – mehr oder weniger. Die Pandemie, der Verlust wichtiger Manuskripte und eine Krebsdiagnose verändern alles. [...]

‚Noto‘ von Adriano Sack

Nach Adrianos kürzlichem Tod sind Oben und Unten vertauscht. Die Institutsleitung hat Konrad freigestellt – solange er möchte – und die Zeit nutzt er zum Ordnen seiner Gedanken, seiner Pläne, seines Lebens. Für Konrad scheint die Gravitation außer Kraft gesetzt. Nur die Fähre nach Palermo geht mit italienischer Pünktlichkeit. Vor wenigen Jahren haben sie sich [...]

‚Natura morta‘ von Josef Winkler

Wildes Gewimmel schwirrt über die Wege auf der Piazza Vittorio Emanuele. Hinüber auf den Markt zu den Ständen der Fleischhauer mit verschmierten Schürzen, zur Hühnerverkäuferin mit welligem Haar und schlaffen Lidern, weiter zu der Eingeweideverkäuferin mit den langen roten Fingernägeln, die summend Radio Maria lauscht. Piccoletto, der Sohn der Feigenverkäuferin, zieht indes seine Bahnen vorbei [...]