‚Hasta la Westler, Baby!‘ ist ein Stück ohne Anlass, ohne Statement, ohne Ziel. Ein Stück, dass sich im Kreise dreht und ohne Unterlass hetzt. Ein Stück, dass die wenigen Chancen vergibt, reißerisch in alten Klischees verharrt und diese, bereits seit zehn, 15 Jahren überkommenen Vorurteile als heißen Scheiß verkauft. Ein Stück von und mit zu vielen alten Männern, die Geschichte reproduzieren und leider Dünnes wiederkäuen. Ein Stück, so sexy wie Braunkohle und eins wirklich ist: belanglos! Jürgen Kuttner liefert dabei sein eigenes Urteil selbst. Ironie muss man können. Das Deutsche Theater Berlin hat wiederholt bewiesen, es nicht zu können. Und leider scheint das Deutsche Theater Berlin sich in einem Stadium zu befinden, ohne Anlass, ohne Statement, ohne Ziel. Nach einer Reihe von Enttäuschungen läuft es Gefahr, selbst belanglos zu werden.
‚Hasta la Westler, Baby!‘ ist ein Stück, das Publikum anzieht, welches sich tatsächlich als Wendeverlierer sieht. Ein Publikum, das viel zu oft an Stellen klatscht, die einfach nicht lustig sind. Das Bedrückende dabei: Es wird nichts eingeordnet. Menschen klatschen und freuen sich und die vorhersehbar notwendige Reaktion der Theatermachenden unterbleibt. Ein Verlust so schmerzhaft wie die Sitte, nicht bei jedem Pups zu klatschen.
- Gesehen am 9. Februar 2020
- Und hier die Stimme der Nachtkritik.